Chronik



Am 1. März 1962 traf sich im Gasthaus Lex in Gsprait ein bereits seit längerer Zeit am Schießsport interessierter Kreis und beschloss, einen Schützenverein zu gründen. Als Gründungsmitglieder fanden sich folgende Schützen ein und hoben den Schützenverein Gsprait aus der Taufe: Martin Lex, Fritz Lex, Rolf Schlay, Leonhard Deutschenbauer, Franz Huber, Fritz Schillinger, Josef Thurnhuber, Willi Hofer, Georg Schillinger, Anton Pömmerl, Ludwig Grasser, Josef Esterl, Martin Manz, Horst Seewann, Max Huber, Peter Stahhuber, Hans Stahhuber, Franz Binder, Ferdinand Marchl und Maria Staudinger.

Am 22. März fand die erste, ordentliche Gründungs- und Generalversammlung im Beisein vom Gauschützenmeister Karl Stabernak und Gausportleiter Herbert Süß statt. Folgende Schützenkameraden wurden in das erste Schützenmeisteramt gewählt:

1. Schützenmeister: Martin Lex

2. Schützenmeister: Franz Binder

1. Kassier: Anton Pömmerl

1. Sportwart: Josef Esterl

Beisitzer: Leonhard Deutschenbauer und Balthasar Gar

Zudem wurde an diesem Abend die Aufnahme in den Bayerischen Schützenbund gestellt.
Als Jahresbeitrag wurden fünf Mark und als Schießgeld fünf Pfennig pro Schuss beschlossen. Im Saal der Gaststätte Lex wurde ein einfacher Schießstand errichtet, als Erstausstattung diente ein auf Kredit gekauftes gebrauchtes Luftgewehr der Marke Weihrauch, wodurch der Schießbetrieb aufgenommen werden konnte. Der Verein wurde zu Beginn gleich gut angenommen, bereits zum Jahresende 1962 wurde ein Mitgliederstand von 50 erreicht. Im Frühjahr 1963 wurde zum ersten Mal ein Vergleichsschießen gegen die Feuerschützen aus Ebersberg veranstaltet. In den nächsten Jahren wurden durch vereinsinterne Schießveranstaltungen die bescheidenen finanziellen Mittel aufgebessert, wodurch der Schießstand verbessert werden konnte. Seit 1967 wird an den Rundenwettkämpfen des Gau Ebersberg teilgenommen.

Bereits 1966 wurde ein Schützenball durchgeführt, der dann später durch den Faschingsball abgelöst wurde. Diese Faschingsveranstaltung mit großer Tombola wurde ein fester Bestandteil des Vereinslebens. Diese 24-jährige Tradition fand 1990 das letzte Mal aufgrund stets steigender Kosten statt. Erschwerend kam hinzu, dass der Saal im Gasthof Lex nicht mehr zur Verfügung stand. Als Ersatzveranstaltung findet seitdem jeweils am Samstag nach dem Aschermittwoch ein Nußschießen statt.

Seit dem Jahre 1968 wird immer am Palmwochenende ein Schützenkönig ausgeschossen. Als erster Schützenkönig konnte sich das Gründungsmitglied Fritz Schillinger in die Chronik eintragen lassen.

1. Gspraiter Schützenkönig Fritz Schillinger mit Schützenmeister A. Danzer

1978 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen.
Der Name lautet nun “Seeschützen Gsprait e.V.“.

Die Planungen für ein eigenes Schützenheim begannen im Jahre 1983. In der Generalversammlung vom 11.1.1985 wurde für die Neuerrichtung ein einstimmiger Beschluss gefasst und im selben Jahre unter dem 1. Schützenmeister Rainer Otto ein Bauausschuss gegründet. Gleichzeitig wurde die Gemeinnützigkeit beim Finanzamt in Rosenheim beantragt, die auch zuerkannt wurde.
Nach vierjähriger Planungsphase wurde am 13.5.1989 mit dem Bau des Schützenheims, nach den von Ludwig Grasser gezeichneten Plänen, begonnen. Das Grundstück wurde von Martin Lex, der 1987 zum Ehrenschützenmeister ernannt wurde, kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach fast zweijähriger Bauzeit mit mehr als 11.000 Stunden Eigenleistung konnte am 6. Juli 1991 die Einweihung gefeiert werden.

Nachdem nun der Verein eine eigene Heimat hat, fehlte noch eine Fahne. Bei der 33. Generalversammlung am 19.11.1994 wurde ein Fahnenausschuss gebildet.
Unter der Leitung des 2. Schützenmeisters Georg Grundl trafen sich in vielen
Sitzungen die Ausschussmitglieder Rainer Otto sen., Georg Schillinger, Peter Fleischer, Anneliese Schillinger, Rainer Otto jun. und Klaus Schillinger, um dieses Großereignis abzuwickeln.

Als Patenverein konnte die Schützengesellschaft Tulling gewonnen werden.

Das Patenbitten fand am 5. April 1997 statt, am 22. Juni 1997 feierten wir nun die Fahnenweihe zusammen mit dem 35-jährigen Gründungsfest.


Am 16.06.2012 feierten wir unser 50-jähriges Bestehen im Rahmen eines Preisschießens, zu dem wir neben unseren Mitgliedern auch die Ebersberger Schützenvereine sowie unseren Patenverein aus Tulling begrüßen durften. Am selben Abend gab es die offizielle Feier mit der Preisverteilung des Preisschießens, zahlreichen Ehrungen sowie Ansprachen der Gauvorstandschaft sowie des Ebersberger Bürgermeisters Walter Brilmayer.

Ein weiterer großer Schritt nach vorne gelang im Jahr 2019, als der Schießstand komplett auf moderne, elektronische Schießanlagen umgebaut wurde. Ermöglicht wurde dies durch die tatkräftige Unterstützung unserer Mitglieder bei der Planung und vor allem bei den Baumaßnahmen, den Förderungen des bayerischen Sportschützenbundes und der Stadt Ebersberg sowie den Spenden unserer Mitglieder, Freunden des Vereins sowie einiger regionaler Unternehmen.

Auf diesen neuen Anlagen messen derzeit zwei Luftgewehr- und zwei Luftpistolenmannschaften ihre Leistungen in den Rundenwettkämpfen mit den anderen Schützenvereinen. Die LP-Mannschaft schaffte es dank konstant guter Schießleistungen in der Saison 2019/2020 aus der obersten Liga des Schützengau Ebersbergs aufzusteigen und schießt derzeit überregional in der Bezirksliga Oberbayern. Die erste LG-Mannschaft bestreitet ihre Wettkämpfe derzeit in der zweithöchsten Gauklasse.

Bestplatzierung bei der Teilnahme des Sparkassenpokals gelang im Jahre 1996, als wir das Finale bestreiten durften.

Seit 1988 wird unter den Ebersberger Schützenvereinen der Ebersberger Stadtpokal ausgeschossen. Der Verein mit dem niedrigsten Gesamtteiler, additiv gezählt aus den besten 10 Schützen der jeweiligen Vereine, gewinnt den von der Stadt Ebersberg gestifteten Pokal. Nach dreimaligem Gewinn des Wettbewerbs geht der Pokal in dessen Besitz über. Bisher konnten die Pokale der Jahre 1996, 2005, 2008, 2018, 2021 einen Ehrenplatz in unserem Schützenheim finden.

Einige unserer Schützen nehmen jedes Jahr bei den Gaumeisterschaften teil, wobei wir uns regelmäßig für einen Startplatz in der Oberbayerischen bzw. Bayerischen Meisterschaft qualifizieren.

Die aktuellen Vereinsrekorde werden beim Luftgewehr mit 391 Ringen von Klaus Schillinger und Adolf Urscher gehalten. Bestleistung der Luftpistole beträgt 383 Ringen, ebenfalls durch Klaus Schillinger.

Auch bei den Rundenwettkämpfen haben unsere Mannschaften immer wieder Spitzenergebnisse erzielt und folgende Mannschaftsrekorde aufgestellt:

  1. Luftgewehrmannschaft mit 1520 Ringe am 01.12.2016 in der Besetzung Adolf Urscher, Koniaris Konstantinos, Martin Weber und Florian Ebenkofler
  2. Luftgewehrmannschaft mit 1478 Ringe am 16.11.2017 in der Besetzung Bernhard Kriegelstein, Josefine Pletzer, Thomas Weber und Michael Urban
  3. Luftpistolenmannschaft mit 1460 Ringe am 27.10.2016 in der Besetzung Florian Müller, Klaus Schillinger, Alois Freundl und Andreas Fleischer
  4. Luftpistolenmannschaft mit 1386 Ringe am 09.10.2014 in der Besetzung Armin Fichter, Danny Nowak, Rainer Otto, Reinhard Fichter


Neben dem sportlichen wird auch das gesellschaftliche Leben großgeschrieben. Für das gemütliche Beisammensein dienen unter anderem Veranstaltungen wie Dreikönigsschießen, Nußschießen, Anfangs- und Endschießen, Weihnachtsschießen und natürlich ein gemeinsamer Vereinsausflug.

Ende 2021 hatte der Verein 112 Mitglieder, wobei 19 Schützen unter 18 Jahre sind. Insofern sind wir sehr stolz auf unseren Nachwuchs.

Unser Vereinsabend inkl. Schießtraining findet jeweils am Dienstagabend statt.